Anfänger und fortgeschrittene Schwimmer nutzen verhältnismäßig selten eine Badekappe - insbesondere in Kombination mit einer Schwimmbrille. Die Hauptgründe dafür sind der geringe Tragekomfort und das ständige Verrutschen der Schwimmbrille. Das Ziel des Projektes ClipCap bestand darin, durch das gezielte Hinzufügen neuer Funktionen der Badekappe diesen Problemen entgegenzuwirken. Hierbei sollte das Design der Schwimmbrille auf das der Badekappe abgestimmt werden.
Analyse des Problems
Am Anfang des Projektes führte ich ein Recherche zu bereits existierenden Badekappen- und Schwimmbrillenmodellen durch. Wie sich herausstellte, gibt es je nach Disziplin Schwimmbrillen mit verschiedenen Funktionen. Ebenso existieren unterschiedliche Badekappenmodelle je nach Kopfgröße und Haarlänge.
Hauptidee
Meine Recherche ergab, dass nur wenige Schwimmsportler eine Badekappe tragen (mit Ausnahme von Profischwimmern). Die Gründe dafür sind Folgende:
- Das Silikon der Badekappe zieht an den Haaren,
- Wasser kann sich während des Schwimmens im Ohr sammeln und nur schlecht wieder abfließen und
- die Badekappe bietet nur einen geringen Tragekomfort in Kombination mit einer Schwimmbrille.
Durch meine eigenen Erfahrungen als fortgeschrittene Schwimmerin konnte ich mich mit dieser Problematik genauer auseinandersetzen. Um den genannten Problemen entgegenzuwirken, entwickelte ich einen Mechanismus, welcher es dem Nutzer erlaubt, die Schwimmbrille schnell und einfach an der Badekappe zu befestigen und zu lösen.
Erstes Modell
Ich startete relativ früh mit dem ersten Modell: Um ein Gefühl für das Material zu bekommen, nähte ich meine eigene Badekappe aus einem grünen Jerseystoff. Dabei verwendete ich ein selbst erstelltes asymmetrisches Schnittmuster. Die Schwimmbrille gestaltete ich zunächst in einem klassischen runden Design.
Die asymmetrische Badekappe hatte keinen guten Halt. Des Weiteren ähnelte das runde Design der Schwimmbrille zahlreichen bereits existierenden Modellen.
Neue Funktionen
Ich entschied mich dafür, dass das Produkt aus Badekappe und Schwimmbrille als zwei separate Teile bestehen sollte: Es sollte jederzeit möglich sein, die Badekappe bei Bedarf auch ohne Schwimmbrille nutzen zu können.
Schließlich fügte ich meinem Design folgende Funktionen hinzu:
- Für die Badekappe soll ein hybrides Material verwendet werden: Die Innenseite soll aus einem Polyester-Lycra-Mischgewebe bestehen, um das Ziepen an den Haaren zu reduzieren. Die Außenseite soll dagegen aus wasserabweisendem Silikon bestehen.
- Der Ohrenbereich soll ausgespart bleiben, damit eindringendes Wasser aus den Ohren abfließen kann.
- The goggles can be fastened by clasping them against the cap. Once they are in this position, tiny but strong magnets help to keep them in place. This mechanism also gives the product its name “ClipCap”. A similar approach is used by FIDLOCK; allerdings wird hier ein zusätzlicher Knopf verwendet, um die Verschlüsse zu lösen.
Materialstudie
Da ich ein authentisches Modell erstellen wollte, startete ich eine Versuchsreihe, um mein eigenes hybrides Material herzustellen. Dabei trug ich drei dünne Schichten Silikon übereinander auf einem Jerseystoff auf. Der Ansatz führte zum Erfolg; das Silikon bildete eine homogene Schicht auf dem Jerseystoff.
Zweites Modell
Im Anschluss versuchte ich aus meinem selbst hergestellten hybriden Material eine Badekappe zu nähen. Ich erstellte dafür ein neues symmetrisches Schnittmuster und trug es auf dem Material auf. Das Modell erwies sich sowohl als sehr robust, als auch wasserabweisend von der Außenseite.
Schwimmbrillen Prototyp
Die Schwimmbrille sollte durch einen SLA 3D-Drucker erstellt werden. Das Modell dazu wurde in Fusion 360 gestaltet.
Farbvariationen
Mein Ziel bestand darin, einen athletischen, modernen Look für mein Produkt zu kreieren. Also entschied ich mich für Farbvariationen in vier verschiedenen kräftigen Farben. Bei diesem Schritt fügte ich im Ohrenbereich der Badekappe einen Netzstoff hinzu, der für einen besseren Halt sorgt.
Feinschliff der Schwimmbrille
Die Schwimmbrille erhielt einen schwarzen Ton als Grundfarbe, um einen farbigen Kontrast zur auffälligen Badekappe zu bilden. Das Band besteht aus Silikon; die Verschlüsse sind aus Kunststoff mit einem integrierten Magneten an der Innenseite.
Logo und Produktname
The name “ClipCap” originated from the simple clasp mechanism. The logo mark resembles to the initial letters “C”. I chose Montserrat as logotype.
Prototyp
Der Prototyp wurde auf demselben Weg erstellt wie das zweite Modell, jedoch unter Hinzufügung des Netzstoffs. Zusätzlich fügte ich dem Seitenbereich ein geometrisches Muster hinzu, welches auf das Logo abgestimmt wurde. Das Logo selbst wurde auf die Rückseite der Badekappe gedruckt. Der Rahmen der Schwimmbrille sowie die Verschlüsse wurden aus schwarzem Epoxidharz mit einem SLA-Drucker gefertigt; die Dichtungsringe und der Nasensteg aus elastischem Epoxidharz.
Im Anhang sind mehr Bilder des Prototyps zu sehen; zusammen mit einem fiktiven Auftragsschreiben, einem Projektstrukturplan und der Dokumentation des Projekts.